Kein Grund zum Feiern

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Die Schweizer sind in den Top Ten was Gleichstellung angeht, jubeln die Medien heute. Als gäbe es da nichts mehr zu tun, und sich alle zurücklehnen könnten. Schön wärs …

Kleine Rückschau: das Schweizer Fernsehen macht eine Fernsehserie zur Geschichte der Schweiz – und erzählt sie als Geschichte der Schweizer (männlich). Und ist dann unglaublich erstaunt, als das ganze etwas Widerstand generiert, weil sich plötzlich einige Leute fragen, wo denn die Schweizerinnen geblieben sind. Eine kurze Zusammenfassung hier.

Die Verantwortlichen bei SRF versuchten sich darauf aus der Affäre zu ziehen, indem sie vorgaben, dass es halt «früher» keine Frauen gaben, die irgend einen Einfluss gehabt hätten.

Das Problem dabei? Der Entscheid, 50% der Bevölkerung zu ignorieren, hat überhaupt nichts mit irgend einem mythischen (und per se «konstruiertem») «Früher» zu tun. Sondern mit einem immer noch vorherrschenden Chauvinismus, der aus Prinzip sämtliche Frauen an den Rand drängt und aus der Geschichte schreiben möchte.

Beispiel gefällig? Die folgenden Tweets letzten Mittwoch auf meiner Timeline, zufälligerweise knapp nacheinander – was das Problem nur noch mehr hervorhob.

Beispiel 1:

Beispiel 2:

Das ist genau die Art, wie Frauen diskriminiert werden, systematisch in der Geschichtsschreibung ignoriert werden – damit dann einige Jahre später erneut Männer behaupten können, dass ja Frauen sowieso nirgends eine Rolle spielen würden. Das perfekte selbsterhaltende System.

Es gibt noch viel zu tun …

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